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Fakultät Maschinenbau

Interview mit Christin Schumacher

© ITL​/​TU Dortmund

Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen erinnert sich noch gut an die Zeit zurück, als Christin Schumacher als studentische Hilfskraft am Instiut für Transportlogistik angefangen hat. Von 2014 - 2016 hat sie das Team der mathematischen Optimierung begleitet und kehrt nun nach 6 Jahren als Oberingenieurin wieder an das ITL zurück. Im Zuge ihrer Vorstellung beantwortet sie Alexander Gehl einige Fragen.

 

Hallo Christin, du bist nun schon seit fast drei Monaten am ITL als neue Oberingenieurin. Hast du dich schon gut eingelebt?

Das Team am ITL ist toll, da kann man sich nur gut einleben. Vor allem durch die vielen Aktivitäten, die in der Vorweihnachtszeit am ITL traditionell stattgefunden haben, wie Weihnachtsfeier, Vorstandssitzung und Weihnachtsfrühstück konnte ich das Team schnell kennenlernen und mich gut einfinden. Auch inhaltlich konnte ich bereits Einblicke in laufende Forschungsprojekte und geplante Anträge erhalten. Es ist für mich super spannend, mich mit so vielfältigen Forschungsthemen beschäftigen zu dürfen.

 

Du warst schonmal 2 Jahre hier am ITL als studentische Hilfskraft. Hat sich viel verändert während deiner Abwesenheit in den letzten 6 Jahren?

Personell hat sich naturgemäß vieles verändert. Von meiner Zeit damals kenne ich noch Prof. Clausen und Frau Mattner. Ansonsten war es aber ein großer Vorteil, dass ich hier bereits einige Zeit gearbeitet habe. Dadurch kannte ich bereits die Themen und Methoden, mit denen gearbeitet wird, was mir den Einstieg etwas leichter macht.
Auch wenn das Team ein fast völlig neues ist, hat sich an der guten Mentalität und am tollen Zusammenhalt nichts geändert. Das Team ist sehr offen und durch flache Hierarchien merke ich, dass es in der Zusammenarbeit auch zwischen studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen Mitarbeitern ein harmonisches Miteinander ist.

 

Das stimmt, gerade dieses Miteinander ist auch etwas, was ich sehr am ITL schätze…

Die Entwicklung hin zur Führungskraft, die sich als Coach und Mentor versteht, sieht man aktuell überall in der Arbeitswelt, allerdings kann man neue Entwicklungen der Führungskultur besonders schnell in der Forschung gemeinsam ausprobieren. Das liegt vor allem an den jungen und innovativen Teams, die ein besonderes wertvolles Merkmal der Wissenschaft für mich darstellen.

 

Nach deiner Masterarbeit hast du an der Fakultät Informatik als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet und in dem Zuge dann auch deine Dissertation geschrieben. Wie gut harmonieren die beiden Themenfelder Informatik und Transportlogistik?

Für die aktuelle Transportlogistik, genauso wie für den Produktionsbereich ist die Informatik absolut grundlegend, was schon an den Entwicklungen Industrie 4.0 bzw. Logistik 4.0 deutlich wird. In den Themenbereichen wird genau diese Vernetzung von Maschinen mit den IT-Systemen betrieben und das interdisziplinäre Arbeiten insbesondere mit der Informatik wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Dadurch, dass ich im Graduiertenkolleg „Anpassungsintelligenz von Fabriken“ promoviert habe, gehört diese Schnittstelle schon lange zu meinem Forschungsbereich. Der Unterschied der beiden Felder liegt vor allem darin, dass die Logistik eher anwendungsbezogen orientiert ist und sich je nach Problem die passenden Lösungsmethoden orchestriert und die Informatik die speziellen Methoden weiterentwickelt, wobei die beiden Themenfelder sich dadurch sehr gut ergänzen.

 

War denn dieser Wechsel von der Informatik zur Transportlogistik geplant, vor allem mit Blick darauf, dass du ja schon in der Transportlogistik erste Erfahrungen sammeln konntest?

Ich hatte mich nicht auf ein spezielles Themengebiet festgelegt. Mir war vor allem wichtig, dass mir die Arbeit Spaß macht. Da ich ja bereits wusste, was mich in der Transportlogistik erwartet und dass ich mich in diesem Themenfeld wohl fühle, war die Rückkehr immer eine Option.

Ich hatte mich damals beim Graduiertenkolleg mit dem Gedanken beworben, auch weiterhin in der Logistik und Produktion forschen zu können. Dass es dann die Informatik in Kombination mit Produktion und Logistik wurde, war eine genauso schöne, aber tatsächlich nach meinem Studium der Wirtschaftsmathematik auch nicht unmittelbar triviale Wendung. Heute bin ich sehr dankbar, in beiden Themenfeldern arbeiten zu dürfen und dafür, dass ich somit sehr anwendungsorientiert und methodisch fundiert forschen darf.

 

Hattest du schon immer vor, in der Forschung und Lehre zu bleiben, oder kam ein Job in der Industrie auch in Frage?

Es war immer beides möglich. Auf der einen Seiten war im Studium schnell klar, dass mir wissenschaftliches Arbeiten viel Spaß macht. Da war die Promotionsstelle immer eine Möglichkeit, die ich ins Auge gefasst habe. Auf der anderen wollte ich immer anwendungsorientiert arbeiten. Nun habe ich beides.

Am ITL wird von Beginn an mit Praxispartnern aus dem Transportgewerbe anwendungsorientiert geforscht und gearbeitet, das macht dann in Kombination besonders viel Spaß. Nach der Promotion war für mich irgendwann klar, dass ich gerne nochmal in der Forschung arbeiten möchte, ohne parallel an meiner Dissertation zu arbeiten. Grund dafür ist vor allem, dass man dann noch ein bisschen freier in der Forschung sein kann, ohne die Dissertation im Rücken zu haben.

 

Und darüber sind wir am ITL alle sehr glücklich!

Zum Abschluss noch eine etwas andere Frage: Dortmund ist eine absolute Fußballstadt, der BVB ist hier allgegenwärtig. Dabei kommt natürlich schnell die Frage auf, ob du selbst Fußballfan bist und wenn ja, für welchen Verein dein Herz schlägt.

Dazu eine kleine Anekdote: Aufgewachsen bin ich an der Grenze von Gelsenkirchen und Bochum, wobei ich auch lange ein Gelsenkirchener Kennzeichen hatte, mit dem ich dann auch nach Dortmund gezogen bin. Kurz danach bin ich dann mit diesem Gelsenkirchener Kennzeichen aus Versehen mitten durch die Dortmunder Meisterfeier gefahren, wobei das natürlich nicht so gut ankam.

Sportinteressiert bin ich auf jeden Fall, allerdings muss ich sagen, dass ich nie ein einschlägiger Fußballfan war und bin, wobei meine Schulfreunde dabei die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden. Früher habe ich mir die Bayern gerne angeschaut. Ich war aber sowohl schon auf Schalke als auch im Westfalenstadion und bin auch für weitere Besuche beim BVB zu begeistern.

Das sind gute Nachrichten, mit denen ich auch das Interview beenden möchte. Vielen Dank für das schöne Gespräch.