Carbon Footprint – Abbau von Hemmnissen zur Emissionsminderung
- Verkehrsmodellierung und Prozessplanung
FKZ: 3709 45 139
Hintergrund
Neben der Verkehrsvermeidung stellt vor allem die Verlagerung von Gütertransporten auf alternative Verkehrsträger eine umweltpolitisch wichtige Maßnahme dar, um die negativen Auswirkungen von Verkehr auf die Umwelt einzudämmen. Das Forschungsvorhaben, beauftragt durch das Umweltbundesamt, widmet sich der Ableitung von Maßnahmen und Strategien zur Förderung des Verkehrs mit alternativen Verkehrsträgern. Im Fokus des Forschungsvorhabens steht eine nutzerorientierte Strategie- und Maßnahmenableitung, um die Lücke zwischen umweltpolitischer Relevanz und praxisnaher Umsetzung zu schließen.
Vorgehensweise
Zur Realisierung des Forschungsvorhabens wurde ein dreistufiges Vorgehen gewählt. Im ersten Schritt wurden zunächst mögliche Hemmnisse bei der Güterverkehrsverlagerung von der Straße auf die alternativen Verkehrsträger Schiene und Wasserweg zusammengestellt. Um die Hemmnisse möglichst abschließend zu erfassen, wurde hierzu eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt. Um dem praxisnahen, nutzerorientierten Ansatz des Forschungsvorhabens gerecht zu werden, wurde das Ergebnis der Recherche durch Expertenbefragungen ergänzt.
Die umfangreiche Sammlung an Verlagerungshemmnissen wurde im nächsten Schritt verifiziert, bewertet und gewichtet. Diese Analyse der einzelnen Hemmnisse erfolgte im Rahmen einer Online-Befragung, an der sich 123 Unternehmen beteiligten. Die Umfrage richtete sich primär an Verlader und Logistikdienstleister, die über die einzusetzenden Verkehrsträger entscheiden bzw. eine Verlagerung zumindest fördern können. Auch die operativen Akteure, wie Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen, Reedereien und Terminalbetriebe nahmen an der Umfrage teil. Dadurch konnte zusätzlich ermittelt werden, inwiefern sie den Hemmnissen der Verlader bzw. Logistikdienstleister entgegenwirken können.
Der abschließende dritte Schritt diente der Durchführung zweier Workshops. Gemeinsam mit Vertretern aus der Wirtschaft und Politik wurden darin die Ursachen der wesentlichen Hemmnisse definiert. Auf dieser Grundlage konnten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, anhand derer den Hemmnissen entgegengewirkt und die Nutzung alternativer Verkehrsmittel vorangetrieben werden kann.
Angestrebte Ergebnisse
Als Fazit der Studie ist festzuhalten, dass die Güterverkehrsverlagerung von den Verladern und Logistikdienstleistern zwar als adäquate Maßnahme zur Emissionssenkung eingestuft wird, ihre praktische Umsetzung trotz großem Verlagerungspotential jedoch vielfach nicht möglich ist. Die Gründe hierfür sind vor allem zeitlicher und finanzieller Natur.
Dennoch war in den Workshops zu erkennen, dass unter den Experten Einigkeit herrscht: Mit der Umsetzung der richtigen Maßnahmen kann diesen Hemmnissen entgegengewirkt, die Güterverkehrsverlagerung gefördert und damit ein wichtiger Beitrag zur grünen Logistik – nicht nur, aber eben auch – durch Verlagerung auf Schiene und Wasserstraße geleistet werden.
Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen
Förderung und Partner