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Fakultät Maschinenbau

CO2-Bilanz – Multimodale Logistikknoten: Erweiterung des Methodenbaukastens CO2-Bilanz zur exakteren Ermittlung und Zuordnung von Umwelteffekten in Multimodalen Logistikknoten

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in
  • Verkehrsmodellierung und Prozessplanung

Hintergrund

Die ganzheitliche Betrachtung der Emissionsbilanzierung und ihrer Allokation auf einzelne Kunden stellt für KMU der Logistikbranche eine große Herausforderung dar. Normen und Richtlinien (u. a. ISO 14064-1, ISO 14065, DIN EN 14040, DIN EN 14044, PAS 2050)  stellen in diesem Zusammenhang eine Grundlage für die Ermittlung und Berechnung von CO2 und CO2e-Emissionen dar.

Trotz dieser beachtlichen Anzahl an Hilfestellungen existiert kein standardisierter, vergleichbarer Ansatz zur Emissionsbemessung logistischer Prozesse. Aufgrund der fehlenden bzw. lückenhaften Ansätze sind eine exakte Bilanzierung sowie deren regelmäßige Aktualisierung verhältnismäßig aufwendig.

Eine erste Lösung für dieses Problem konnte durch die Forschungsergebnisse aus dem Projekt „Methodenbaukasten CO2-Bilanz“ zur Bestimmung von CO2-Emissionen in Unternehmen der Logistikbranche mit einem spezifischen Methodenbaukasten entwickelt werden. Die unternehmensunabhängig einsetzbaren Module decken dabei einzelne Elemente der Transportkette ab.

Die Eimission einer Ladungseinheit in einem multimodalen Umschlagterminal konnte diesen Modulen bisher nicht genau zugeordnet werden. Folglich gestaltet sich eine exakte Emissionsbetrachtung schwierig. Der Erkenntnisgewinn im Folgeprojekt MBK II und die Entwicklung eines weiteren MS-Excel-Moduls erleichtern den Umgang mit der Problematik. Zielsetzung im Forschungsvorhaben „Erweiterung des Methodenbaukastens zur exakteren Ermittlung und Zuordnung von Umwelteffekten in Multimodalen Logistikknoten“ ist die Entwicklung eines weiteren MS-Excel Demonstrator-Moduls.

Vorgehensweise

Im ersten Schritt wurden multimodale Logistikknoten (bspw. KV-Terminals, Häfen) analysiert und auf ihre individuellen Eigenschaften hin untersucht und kategorisiert. Im zweiten Schritt wurden erfasste Daten durch den projektbegleitenden Ausschuss und Experteninterviews validiert. Die Identifikation, Ermittlung und Bewertung von Einflussfaktoren auf die Verbräuche einzelner Operatoren im multimodalen Logistikknoten-System rundeten die Informationserfassung und –analyse ab. Auf Grundlage einer Simulationsstudie konnten exaktere Emissionswerte zu Ladeeinheiten ermittelt und unterschiedlichen Kranbahntypen zugeordnet werden, als dies beispielweise anhand der Berechnung von verbrauchsunspezifischen Gesamtbereichsemissionen möglich ist.

Abschließend wurde ein MS-Excel Demonstrator entwickelt. Dieser berücksichtigt relevante Berechnungsvorschriften, sowie die Ergebnisse der im Projekt durchgeführten Simulationsstudie und stellt die Energieverbrauchs- und Emissionsberechnung für den multimodalen Umschlag auf eine valide Basis.

Angestrebte Ergebnisse

Das Ergebnis des Forschungsvorhabens ist die Erweiterung des CO2-Methodenbaukasten, um ein Modul zur exakteren Ermittlung und Zuordnung von Umwelteffekten in Multimodalen Logistikknoten. Dieses wurde als MS-Excel Demonstrator realisiert. Dieses ermöglicht dem Anwender den Energieverbrauch und die Emissionsbelastung beim multimodalen Umschlagprozess auf Containerbasis in Abhängigkeit von Terminallasten, Umschlagmittel und diversen stationären Energieverbrauchern zu ermitteln. Die Ergebnisse der im Projekt umgesetzten Simulationsstudie ermöglicht es dem Anwender, zwischen Kranbahn- und Krantypen zu differenzieren und somit exaktere Ergebnisse zu liefern. Die entwickelte Berechnungsverfahren kalkulieren den Energieverbrauch, die CO2- und die CO2e-Emissionen und unterscheiden dabei zwischen den Berechnungsgrenzen Tank-to-Wheel und Well-to-Wheel. Basierend auf den daraus resultierenden Treibhausgaswerten können die Betreiber multimodaler Logistikknoten auch geeignete Maßnahmen zur CO2-Reduktion identifizieren und durchführen.

Dieses Vorhaben wurde mit Mitteln aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie über die AiF im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) gefördert.

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen

Förderung und Partner

Download 
Der Methodenbaukasten steht hier zum kostenlosen Download bereit.