Mobilität der Zukunft – vielfältig, nachhaltig und digital vernetzt
Unser Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen hat ein Schlusswort für die Beilage „Mobilität – wie wir morgen unterwegs sein werden“ der WELT vom 05.07.2023 formuliert.
„Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
wir legen rund 3 ½ Wege am Tag zurück, im Mittel und schon seit Generationen, aber die Art und Weise der Fortbewegung, der dafür veranlasste Verkehr mit seinem Energie- und Flächenbedarf und die Geschwindigkeit haben sich verändert. In der Corona-Pandemie haben viele Menschen – eher unfreiwillig – ihr nahes Umfeld wieder entdeckt. So wenig eine arbeitsteilige Gesellschaft ohne motorisierten Verkehr organisierbar sein wird, so sehr sind eben auch Fuß- und Radverkehr als Teil der Mobilität ernst zu nehmen. Die Fortbewegung zu Fuß oder mit dem Rad ist gut für die eigene Gesundheit. Es ist gut, dass die Infrastrukturen für diese Form der Mobilität zuletzt wieder verstärkt in den Blick genommen werden, gut für die Umwelt und für die Aufenthaltsqualität in Städten und Regionen. Dabei muss bei aller sinnvollen Förderung von Radwegenetzen auch klar sein, dass der motorisierte Verkehr für eine effiziente Ver- und Entsorgung auch in Zukunft unverzichtbar sein wird.
Die Mobilität der Zukunft wird alle Verkehrsträger umfassen und ihre flexible Auswahl und bessere Vernetzung wird insbesondere durch Digitalisierung ermöglicht. An persönlichen Vorlieben orientierte, intelligente Reiseassistenten werden zunehmend flexible, zuverlässige und effiziente Wahl der Verkehrsmittel und Umsteigepunkte ermöglichen. Der Wettbewerb zwischen (klassischen) Verkehrsunternehmen, startups und Anbietern der digitalen Plattformökonomie läuft dazu bereits. Sowohl auf täglichen Wegen zur Arbeit innerhalb einer Region als auch für Fernreisen auf nationaler und internationaler Ebene sind für die Reaktion auf Störungen, die Änderung von Zielen, Routen oder Verkehrsangeboten digitale Entscheidungsunterstützung mit verkehrsträgerübergreifenden aktuellen Auskünften attraktiv. Zunehmend sind selbstlernende Systeme, die auf diverse unterschiedliche Datenquellen zugreifen und daraus Empfehlungen für eine der aktuellen Verkehrssituation angepasste und ressourcenschonende Routenführung entwickeln, die Basis.“
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